Hier jetzt endlich ein paar erste Ergebnisse zum Thema „Food“.
Ein paar Tipps für die Bildgestaltung:
Pack den Teller nicht zu voll! Die einzelnen Komponenten müssen sichtbar sein und nichts sollte ineinander laufen. Ausnahme: Salat, denn hier sieht eine volle Schale einfach besser aus.
Flecken auf dem Tellerrand sind nicht gut! Ein Tuch sollte griffbereit liegen.
Blitzlicht besser vermeiden! Die besten Fotos gelingen bei Tageslicht und ohne künstliche Lichtquellen, am besten gefällt mir ein seitlicher Lichteinfall.
Weißabgleich verwenden! Weiße Teller sollten weiß sein, nicht grünlich, bläulich oder gelblich.
Versuchs von oben herab: Bilder, die im 90°-Winkel von oben geschossen sind, wirken zwar flach, bieten aber eine interessante Perspektive. Ich mags!
Nachdem ich im Beitrag „Food-Fotografie – Das Projekt“ schon von unserem 3-Monats-Projekt bei den Fotobrauern berichtet habe, geht es heute etwas mehr ans Eingemachte.
Nach dem Projektstart wurde beim nächsten größeren Kochprojekt die Kamera gezückt, doch schnell war klar, für gute Food-Fotos ist nicht nur Fotowissen (über Belichtung, Blende und Komposition will ich hier jetzt mal nichts berichten… die bekannten Regeln gelten hier wie an jeder anderen Stelle auch ), sondern vor allem eine Menge Vorbereitung nötig…
Diese Vorbereitung ist Thema dieses Beitrags.
1. Zubehör
Ein Bild lebt nicht nur vom abgebildeten Essen, sondern auch vom „Drumherum“. Welches Geschirr wird verwendet? Wie ist das Essen in eine Gesamtszene eingebunden? Um die gewünschte Bildwirkung zu unterstützen, kann man mit speziellem Porzellan arbeiten oder man kann besonders filigranes oder rustikales Besteck einsetzen. Auch der Hintergrund unterstützt die Bildwirkung und Gegenstände, die nichts mit dem Gericht selbst zu tun haben, können die Aussagekraft des Bildes erhöhen.
Natürlich kann man anfangs auch mit seinem normalen Geschirr aus dem Küchenschrank, mit seinem Standard-Besteck und Tisch und Arbeitsplatte als Hintergrund arbeiten, aber man sollte die unterstützende Wirkung spezieller Materialien und unterstützender Gegenstände (auf englisch „props„) im Kopf behalten.
Das sind zum einen wiederverwendbare Materialien (Teller, Schüsseln, Besteck, Servietten, Gläser …) aber auch verzehrbare Deko (einige kleine Gewürzzweige, einige unverarbeitete Zutaten, ein paar Brotkrümel, eine Flasche Milch…).
Gerade in der ersten Kategorie heißt es zunächst sammeln, sammeln, sammeln. Flohmärkte sind hier wahre Fundgruben für Besteck – kleine, filigrane Kuchengabeln oder alte Suppenlöffel für kleines Geld lassen sich einfach finden. Für Porzellan empfehle ich eher normale Einrichtungsläden, da sie oft neben einfachem weißem Geschirr auch interessante Muster und Formen günstig und auch einzeln anbieten. Auf dem Flohmarkt kostet ein antiker Teller dann doch eben mehr, als ein neuer, auf antik gemachter Teller aus dem Einrichungshaus.
2. Vorbereitung für das Foto
Eine überlegte Bildgestaltung ist hier besonders wichtig, denn Essen ist warm (und soll es auch noch sein, wenn die Fotos gemacht sind und man es essen will), oder es enthält Komponenten, die mit der Zeit nicht mehr so hübsch sind (Salatblätter, Gemüse, Soße). Daher sollte die Bildgestaltung und die Dekoration (Tischdecke, Serviette, Geschirr, Besteck, Porzellan) schon vor der Zubereitung des Essens komplett aufgebaut sein. Es empfiehlt sich hier, sich auch schon Gedanken über den Bildwinkel zu machen und ggf. ein Stativ aufzustellen. Ein paar Probeaufnahmen helfen dabei sehr, die Abstände der Dinge zu optimieren und festzustellen, ob das Licht so passt. Auch die Kamera-Einstellungen (Blendenzahl (eher eine kleine Blendenzahl), ISO und Co) sollte man schonmal checken.
3. Beim Kochen
Immer dran denken: Ein paar unverarbeitete Zutaten beiseite legen: Ein kleiner Zweig Rispentomaten, ein paar Pfefferkörner, ein paar ganze Erdbeeren, eine angebrochene Knolle Knoblauch – solche Kleinigkeiten können sehr gut als props (siehe oben) eingesetzt werden. Und diese wenn möglich in den Bildaufbau integrieren, bevor das Essen fertig ist.
4. Das Foto
Wenn das Essen fertig ist, dann muss es (in der Regel) schnell gehen. Anrichten, letzte Änderungen am Bildaufbau, Einstellungen checken, abdrücken- und dann heißt es (hoffentlich) „Guten Appetit!“ 🙂
Im Februar dieses Jahres saßen Mario, Roman, Alex und meine Wenigkeit bei einem Bier zusammen und besprachen, welchem fotografischen Thema wir mit unserer Fototruppe (Die Fotobrauer) uns in den nächsten Monaten widmen wollten. Die Wahl fiel (wohl der leckeren Pizza geschuldet, die wir gerade genüßlich verspeist hatten 😉 ) auf das Thema „Food-Fotografie“ und ein Zeitraum von 3 Monaten wurde abgesteckt. Bis Ende Mai sollte jeder also mal Fotos mit Fokus (Haha, was für ein Wortspiel) auf Essen machen. Ein wenig Zeit ist seitdem vergangen, sodass ich hier schonmal einige Worte über das Projekt verlieren möchte.
Bilder von Essen geistern ja genug durchs Netz und gerade Nutzer von Instagram oder Facebook werden von ihnen geradezu überschwemmt. In den Zeiten von Smartphones bleibt man in kaum einem Restaurant vor den Leuten verschont, die vor dem Essen jedes Mal ihr Handy zücken und ihren Teller abknipsen. Oftmals bleibt es dann aber auch beim „abknipsen“ – Handy raus, draufhalten, abdrücken (und wohlmöglich auch noch alle Anwesenden mit dem grellen Handy-„Blitz“ blenden).
So sollte es bei unserem Projekt eben nicht zugehen. Nicht nur sollte Essen fotografiert werden, nein, es sollte auch noch gut fotografiert werden – gekonnt in Szene gesetzt und anregend abgelichtet 😉 (und nach dem Fotografieren und Stylen trotzdem noch essbar und warm).
In der kommenden Zeit werde ich aus diesem Anlass mehrere Beiträge auf dem Blog veröffentlichen, die nicht nur (erste) Ergebnisse dieses Projektes zeigen, sondern die sich auch mit den Hürden und Schwierigkeiten der Food-Fotografie auseinandersetzten. Ihr dürft gespannt sein 😉 !