Neben der Fotografie ist das Lesen ein weiteres großes Hobby von mir. Da wird es sicher nicht verwundern, dass ich auch einige Fotobücher mein Eigen nenne, denn sie bieten mir eine wunderbare Gelegenheit meine beiden Leidenschaften zu vereinen. Besonders angetan hat es mir in letzter Zeit das Buch „The Landscape Photography Workshop“ von Ross Hoddinott und Mark Bauer.
Zunächst müssen mich bei Fotobüchern die Fotos überzeugen. Wenn mich die Bilder nicht ansprechen, dann habe ich auch nicht den Anreiz, etwas aus dem Buch zu lernen. Hier jedoch stimmt fotografisch für mich alles – die beiden Autoren treffen mit ihren Fotos genau meinen Geschmack! Es macht richtig Spaß das Buch durchzublättern und die stimmungsvollen Landschaftsaufnahmen anzuschauen.
Aber auch der Inhalt ist natürlich sehr wichtig. Was ich da gar nicht mag sind lange Abhandlungen über das richtige Equipment, die das Buch quasi nur zu einer erweiterten Werbebroschüre der führenden Kamera- und Zubehörhersteller machen. Zum Glück hält sich das Kapitel über Equipment hier mit 12 Seiten schön in Grenzen und danach kann man schnell in die inhaltlich relevanteren Themen einsteigen.
Inhaltlich handelt das Buch dann auch beinahe jeden Aspekt der Landschaftsfotografie ab: Jahreszeiten, Hyperfokaldistanz, Bildaufbau- und Komposition – sowie auch die für mich sehr interesanten Themen Filterung und auch die Nachbearbeitung. Da kann sowohl der Anfänger, als auch der ambitioniertere Fotograf noch etwas lernen. Folgende Kapitel sind enthalten:
- Equipment
- Exposure
- Composition
- Lighting
- Filtration
- Types of Landscapes
- Advanced Technique
- Post-Processing
- Printing
- Creative Assignments
Da das ganze als „Workshop“ aufgebaut ist, sind auch einzelne Aufgaben enthalten, die man abarbeiten kann (Assignments). Das habe ich in der Form nicht gemacht, jedoch bieten die Aufgabenstellungen auch so Inspiration für mögliche Motivauswahl und Fotogestaltung.
Insgesamt gefällt mir das Buch wirklich sehr und ich kann es für Landschaftsfotografie-Begeisterte nur empfehlen!
Da es diesem Sommer in den Wanderurlaub geht (Schottland, wir kommen 🙂 ), war mal wieder eine Rucksack-Investition nötig. Es ist natürlich nicht so, dass ich nicht schon einen Fotorucksack besäße, aber zum Wandern ist der nicht geeignet: nur ein großes Fach (wo die Ausrüstung ihren Platz hat), dazu eine Netztasche für was zu trinken, aber für eine Jacke, etwas zu Essen oder eine Landkarte ist kein Platz. Außerdem ist mir fürs Wandern schon wichtig, dass mich nicht nach einer Stunde schon Rückenschmerzen quälen oder mein T-Shirt hinten durchgeschwitzt ist. Kurzum, ein fototauglicher Wanderrucksack musste her. Mit ordentlichem Tragesystem (belüfteter Rücken, ordentlicher Hüftgurt) und genug Platz für Fotokram (inklusive Stativ!) und allem, was man für eine Tagestour so braucht.
Gefunden habe ich das alles im Jack Wolfskin ACS Photo Pack Pro (2014er Version). Der folgende Text spiegelt einzig und allein meine Meinung wieder 😉 . Der Rucksack ist nicht gesponsort, sondern von meinem hart verdienten Geld selbst gekauft 😉
Zu den Fakten:
Alles in allem hat der Rucksack hat ein Volumen von 30 Litern, das Hauptfach hat eine 2–fach Unterteilung in Daypack und Fotobereich. Es gibt eine Stativhalterung und ein Laptopfach und eine Rückenbelüftung. Die Maße sind etwa 52cm (Höhe) x 28cm (Breite) x 20cm (Tiefe). Soweit so gut, ähnlich lesen sich auch die Konkurenzprodukte…
Dennoch bin ich ganz begeistert und will versuchen, die Gründe in Worte zu fassen:
Es sind einfach die Details die zählen! Das Laptopfach lässt sich bei Nichtbenutzung herausholen. Der unten gelegene Fototeil ist vom oben gelegenen Daypack durch eine Zwischendecke getrennt, die aber für eine Nutzung ohne Fotokram entfernt werden kann. Der Fototeil lässt sich von der Seite öffnen, wenn man den Rucksack unter einem Arm nach vorne schwingt und man muss den Rucksack dafür nicht absetzen, ähnlich wie bei den bekannten Slingshot-Taschen.
Das Stativ lässt sich mittig auf dem Rucksack anbringen und nicht am Boden oder seitlich. Eine mittige Anbringung ist für mich viel einfacher zu tragen, da nicht mehrere Kilos auf einer Seite hängen, sondern alles schön symmetrisch ist. Die Stativbefestigung bestand auf den ersten Blick nur aus zwei Gurten, was ich mir sehr wackelig vorstellte, da die Füße nicht wie bei der direkten Konkurenz unten in einer Lasche gesichert sind. Auf den zweiten Blick aber ist auch hier ein Detail zu finden, dass mich begeistert. Zwei der drei Beine kann man noch durch eine verstärkte Lasche schieben (ähnlich wie eine Laptoptasche auf einen Trolley (wobei das Gestänge des Trolleys dem Stativbein und die Lasche der Laptoptasche der Lasche am Rucksack entspricht – ihr versteht was ich meine 😉 ).
Einziger Nachteil an der mittigen Anbringung: Das Fotofach geht nicht mehr ganz auf, wenn ein Stativ dran ist, aber so what, dann mache ich es halt mal eben ab, wenn ich an mein hinterstes Objektiv muss…
Die verstellbaren Fotowände lassen sich auch ganz herausnehmen, um den Rucksack als herkömmlichen Wanderrucksack verwenden zu können. Das Anbringen der Klettverschluss-Unterteiler an dem gebogenen Rücken bei herausgenommenem Laptopfach ist zwar eine Frickelei, aber das macht man ja auch nicht ständig. Die Ausrüstung ist von außen auf jeden Fall nicht spürbar, der Rücken wird nicht ausgebeult oder durchgedrückt.
Der Rucksack hat mehrere Zusatzfächer: oben ein Deckelfach, das Daypack-Fach (was meiner Meinung nach noch etwa gute 12-13 Liter Volumen hat), ein Zubehörfach vorne (verschwindet unter dem Stativ, wenn man eins dran hat), ein Zubehörfach an einer Seite, und im Fotofach befinden sich auch noch mal Fächer für Zubehör. Über dem seitlichen Zubehörfach gibt es noch eine Netztasche, in die man noch gut eine Trinkflasche bekommt! Sowas habe ich bei den entsprechenden Konkurenzprodukten vermisst. Wenn man alles nicht zu voll packt, dann passt dort gut auch eine große 1.5 Liter Flasche hinein.
Eine Regenhülle gibt es natürlich auch, sie befindet sich am Boden des Rucksacks in einem kleinen Fach und ist übrigens vom Rucksack lösbar und lässt sich so leichter trocknen.
Kameratechnisch geht folgendes rein: Kamera mit Standard-Objektiv und 4 weitere Objektive (Makro, Ultra-Weitwinkel, Zoom, Festbrennweite) und es sitzt, passt, wackelt und hat Luft 😉 . Da das eigentlich alles ist, was ich habe und aktuelle nutze, bin ich damit super zufrieden.
In das Dayback bekomme ich dann locker eine Fleece-Jacke, Essen, ein Buch, mein Tablet und Kleinkram. Auch eine zweite 1.5 Liter Flasche passt ins Dayback noch rein, wenn ich auf das Buch verzichte und ein wenig quetsche; das Deckelfach ist super für Handy, Schlüssel und Geldbeutel.
Besonders beigeistert mich, wie durchdacht der Rucksack ist. Oftmals hat man zwar ein Zubehörfach am Rucksack, aber dafür kein Netz für eine Trinkflasche mehr. Oder man hat zwar spezielle Wanderstock-Gurte, dafür muss das Stativ aber an der Seite des Rucksacks angebracht werden, was ich von der Gewichtsverteilung ungünstig finde. Oder man muss den Rucksack zum Entnehmen der Kamera immer abnehmen und ablegen. Bei einem direkten Konkurenzprodukt, was ich vorher getestet habe, war ich genervt davon, dass das Fotofach nur ein „Einsatz“ war und so keine Trennung zum „normalen“ Rucksackraum vorlag.
Natürlich muss jeder selbst entscheiden, was er will (wer zelten geht, wird sicher Bodengurte für Isomatte oder ähnliches vermissen), aber für mich passt hier alles. Schön gemacht, Jack Wolfskin!