Einen Tag des Urlaubs nutzen wir zu einer ausgedehnten Wanderung rund um Baska. Die Wanderwege sind dort gut ausgeschildert und markiert und unser Ziel war eine Süßwasserquelle namens Diviska auf dem „Mondplateau“ (Plato Mjeseca).
Von der Stadt Baska geht es hinauf auf den nordöstlichen der beiden den Ort umgebenden Bergkämmen, vorbei an der alten Dorfkirche und dem Friedhof, durch einen Pinienwald. Sobald man aus dem Wald hinaus tritt, denkt man wirklich, man sei auf dem Mond angekommen, denn man steht unversehens in einer kargen, weiten Landschaft – kaum noch Vegetation, voll von hell reflektierendem und tief zerklüftetem Kalkgestein. Die einzigen Bewohner sind Schafe, die hier frei herumwandern. Blumenförmige Bauten aus Trockenmauern sind zu sehen, die altertümlich anmuten und dazu dienen, die Schafe der unterschiedlichen Besitezr zu trennen.
Über die karge Landschaft ging es zur Quelle Diviska. Von dort hatte man eine wunderbare Aussicht auf das gegenüber liegende Festland und die Insel Prvić und kann mit etwas Glück Gänsegeier über einen hinweg fliegen sehen (die sind ganz schön groß!). Sogar Gottesanbeterinnen begegneten uns auf unserem Weg (grüne und braune), sie wollten sich aber nicht fotografieren lassen.
Ein Tagesausflug auf meiner Kroatienreise führte in den Nationalpark der Plitvicer Seen (Plitvička jezera). Er liegt im Landesinneren von Kroatien in der Nähe der Grenze zu Bosnien und Herzegowina und gehört zum UNESCO-Weltnaturerbe.
Die Landschaft dort ist sehr außergewöhnlich: Der Park besteht aus kaskadenförmig angeordneten Seen, die durch Barrieren voneinander getrennt sind. Das Wasser fließt vom Fluss Matica in den „Gestrüpp-See“ (Prošćansko jezero) und über die aus einem porösen Kalkstein (Travertin) bestehendene Barrieren von See zu See, sodass immer wieder Wasserfälle zu beobachten sind. Insgesamt sind es 16 verbundene Seen auf einer Länge von 8km. Die Seen sind unterteilt in 12 obere Seen und 4 untere See. Die oberen Seen sind umgeben von Wald un liegen in einer Dolomitsenke, die unteren in einer Schlucht, die durch den Einsturz von Höhlen entstanden ist. Insgesamt gibt es im Park rund 90 Wasserfälle, von denen der höchste 78m hoch ist.
Den Nationalpark kann man sich auf unterschiedlichen Routen erwandern. Die Seen sind dabei mit Holzpfaden verbunden, das Wanderwegnetzt umfasst insgesamt etwa 50km. Je nach Lust, Laune und Kondition kann man die Tour an mehreren Stellen beginnen oder abbrechen. Es gibt zwei Eingänge zum Park, von denen jeweils Shuttlebusse zu prominenten Stellen fahren. Außerdem fahren Boote zwischen unterschiedlichen Stationen. Es gibt neun vorgegebene Tourenvorschläge, die laut Angabe zwischen 2-3 und 4-6 Stunden dauern.
Nach einer etwa dreistündigen Fahrt kamen wir gegen 10:30 am Park an. Das Wetter war an diesem Tag nicht besonders schön, es war stark bewölkt, zum Teil nieselte es und es war nicht gerade warm. Egal, also Fotoausrüstung auf den Rücken geschnallt und los ging es. Zunächst muss man sich entscheiden, in welche Richtung man um die Seen wandern will. Je nach Quelle (Reiseführer, Internet…) finden sich die unterschiedlichsten Aussagen, wann welcher See oder Wasserfall gerade besonders fotogen sei. Da wir so oder so nur einen Tag zur Verfügung hatten, versuchten wir einfach unser Glück, denn allen Tipps kann man sowieso nicht gerecht werden.
Ich hatte im Vorhinein eine Route ausgearbeitet – und natürlich nicht die kleinste, denn ich wollte so viel wie möglich sehen: Vom Eingang 2 ging es mit dem Shuttle-Bus nach Station 3, dann zu Fuß um die oberen Seen herum (einmal einen Weg oben am Berg, sodass man schön runter schauen konnte und dann die gleiche Strecke mehr oder weniger nochmal am Ufer der Seen) zu P2. Von P2 dann mit dem Boot zu P3, von dort zu Fuß um die unteren Seen zu Station 1 und von dort mit dem Shuttle-Bus wieder zum Eingang 2.
An den unteren Seen sind wir den wenig bekannten Weg mit der Bezeichnung „Vidikovac“ gegangen, der an mehreren Aussichtspunkten mit einem wunderbaren Blick entlangführt. Hier waren endlich mal kaum Menschen unterwegs, was sicher an dem etwas anstrengenden Aufstieg lag. Außerdem haben wir natürlich auch noch einen Abstecher zum „Großen Wasserfall“ (Veliki slap) gemacht, zu dem vom Vidikovac Weg eine lange Treppe hinabführte.
Insgesamt hat die Tour etwa 8 Stunden gedauert, sodass wir abends um 6 dann wieder am Ausgang waren, aber es hat sich gelohnt.
Ein großes Manko sind die Massen an Touristen, die die Holzstege durch ihre Schritte ständig in Bewegung bringen. Ein Stativ ist für stimmungsvolle Wasserfallaufnahmen mit ND-Filter unverzichtbar, aber es war sehr schwer, es verwacklungsfrei zu positionieren. Ich war bald so genervt von der Wackelei, dass ich das Stativ danach einfach ins Wasser gestellt habe, weil es da wenigstens nicht wackelte. Da es dann natürlich nass war, habe ich es mir zwischen den Fotos einfach mit voll ausgezogenen Beinen über die Schulter gelegt und mir dabei den ein oder anderen bösen Blick eingefangen, aber was tut man nicht alles für gute Fotos.
Dieses Jahr verschlug mich mein Sommerurlaub nach Kroatien – Mittelmeer, dazu interessante Landschaft, historische Städte und hoffentlich eine Menge Fotomöglichkeiten.
Der Urlaub fand zwar schon im Sptember statt, die Aufbearbeitung der Fotos kostet aber natürlich immer einige Zeit. Daher folgen die Posts zur Reise erst jetzt.
„Ausgangsbasis“ zahlreicher Tagesausflüge war das Städchen Baska auf der Insel Krk in der Kvarner Bucht. Von dort ging es mit dem eigenen Auto in die Umgebung: in die Inselhauptstadt Krk, auf die Nachbarinsel Cres, an der Küste entlang nach Rijeka, Opatija und Lovran, in den Nationalpark der Plitvicer Seen, ins Ucka-Gebirge und natürlich zu den zahlreichen kleinen Örtchen und Buchten auf Krk.
Die Hoffnung auf Fotogelegenheiten hat sich auf jeden Fall erfüllt, wie ich gerne hier mit mehreren Posts zeigen will.
Hier nun der erste Teil der Fotos zum Thema „Kroatische Küstenlandschaft“.