Schon seit über zwanzig Jahren geht es für mich immer wieder nach Föhr. Föhr ist eine der Nordfriesischen Inseln in Schleswig-Holstein. Da wir immer in der gleichen Unterkunft wohnen, ist es schon fast wie ein zweiter Zuhause für mich – man weiß, welcher Bäcker der beste ist, kennt den Weg zum nächsten Laden und weiß auch, wo es die besten Fischbrötchen gibt.
Da von Franken das Mittelmeer genauso schnell erreichbar ist, wie die Nordsee, fallen die Besuche dort leider momentan etwas spärlich aus. Die elendigen Staus am Elbtunnel in Hamburg tragen dazu ebenfalls bei. Dieses Mal haben wir daher die Zugverbindung getestet: Von Nürnberg aus ging es mit dem Zug nach Hamburg (Direktverbindung mit dem ICE, etwa 4 1/2 Stunden) und dann von dort nach Dagebüll, wo die Fähre ablegt. Mit nur einem Mal Umsteigen war die Fahrt ganz angenehm und auch die Zeite waren so angesetzt, dass die Fähre passend fuhr. Das war also wesentlich entspannter, als mit dem Auto.
Dieses Mal waren es für uns leider nur 2,5 Tage auf der Insel, aber es war wieder einmal toll! Ich mag Föhr ja bei jedem Wetter und habe dort sogar schon Sturm und Schnee erlebt, aber ein paar sonnige Tage sind vom Urlaubs-Feeling her kaum zu toppen. Es war nicht zu voll, die Seebrise machte die Hitze erträglich und die Gezeiten haben auch mitgespielt, sodass man nachmittags in der Nordsee schwimmen konnte. Dazu ein Strandkorb, ein gutes Buch und ein Mietfahrrad – was will man mehr!
Dieser Kurzurlaub war die erste Bewährungsprobe für meine neue Kamera, der Canon EOS 760D. Kurz gesagt: Das Display (der Klappmechanismus und die Displayauflösung) sowie das Fokussystem begeistern mich!
Einzig und allein ein Fakt begeistert mich leider gar nicht: Dass ich Lightroom upgraden musste, damit die neuen RAW-Bilder importiert werden können… 🙁
Und obwohl Sturm und Schnee sicher dramatischere Fotomöglichkeiten bieten (den Sonnenuntergang im Winter am Südstrand von Wyk kann ich empfehlen!), sind auch bei Sonne diesmal ein paar schöne Bilder entstanden.
Hier nun die Landschafts-Fotos, die sich keinem der anderen Beiträge zuordnen ließen. Ob alte Brücken, nebelverhangene Lochs, enge Straßen oder alte Schäfer-Hütten, die Insel bietet einfach so viel zu bieten.
Auch beim An- und Abflug gab es dieses Mal einiges zu fotografieren, sodass sich auch ein paar wenige Bilder von der Aberdeener Gegend eingeschlichen haben.
Und auch heute gibt es eine Urlaubsweisheit:
Deutsche Stechmücken sind Babykram!
Wer ärgert sich nicht im Sommer über Mückenstiche?! Gerade als Naturfotograf hockt man auch gerne mal in einer Wiese oder steigt durch Gestrüpp und hohes Gras für ein gutes Foto und unweigerlich wird man dann von Mücken traktiert. Man kratzt sich, die Stiche werden rot, dick, heiß und jucken noch mehr… die Hölle, oder? Hm, in Schottland geht es schlimmer, denn da gibt es „Midges“. Diese Viecher sind etwa so groß wie die allbekannte Fruchtfliege nur leider beißen/stechen sie wie die großen. Im Sommer sind sie dort in Schwärmen zu finden, gerade bei warm-feuchtem Wetter. Sobald man auch nur eine Minute stehen bleibt, ist man von ihnen eingehüllt und wird gnadenlos zerstochen. Das Stechen ist nicht sonderlich schmerzhaft, aber später fängt es dann an zu jucken und Fenistil hilft dagegen gar nicht. Man kratzt und kratzt und wedelt mit den Armen, rennt umher um ja nicht stehen zu bleiben und am Ende hat man brennende und juckende rote Pusteln auf den Armen, Beinen, im Ausschnitt und im Gesicht, ja sogar unter den Haaren. Nicht schön, sage ich euch.
Gegen das Jucken gibt es Cremes (Antihistaminika), die das etwas lindern, gegen die Viecher selber gibt es Abwehrspray, das (je nach dem wen man fragt) gar nicht, etwas, oder ganz gut hilft. Wirkliche Abhilfe schafften nur langärmlige Kleidung und eine Art „Imkernetz“ über dem Kopf. Sah zwar dämlich aus, aber immerhin keine Midges im Gesicht. Mein Tipp: So ein Netz erst dort kaufen, denn ähnliche Produkte aus Deutschland sind nicht fein genug in ihrer Maschenstruktur.
Drei Tage erwanderten wir den Westen der Insel. Der westlichste Punkt der Insel ist „Neist Point“. Hier steht ein Leuchtturm auf einer kleinen Halbinsel. Der Leuchtturm ist 19m hoch und wird inzwischen automatisch betrieben. Südlich von Neist Point befinden sich mehrere Steilklippen (The Hoe, Ramasaig Cliff, Waterstein Head), von denen wir uns „The Hoe“ (zu deutsch: Die Hacke) genauer ansahen. Von dort hatte man nicht nur eine schöne Aussicht in Richtung Neist Point, sondern auch in Richtung Süden zu Mcleod’s Maidens (Mcleods Töchter), einer beeindruckenden Gruppe von spitzen Felsen im Meer. Des Weiteren haben wir den sogenannten Coral Beach in der Nähe von Dunvegan besucht und konnten uns dort bei strahlenstem Sonnenschein und klarem Wasser ein paar Stunden am Strand entspannen.
Der Weg bei der Klippenwanderung zum Hoe entsprach genau dem geschilderten Klischee – durch Moorland, höchstens ein paar Schafspuren, sonst kein erkennbarer Weg, aber der Aufwand (und die anstrengende Klippen-Erkletterung – etwa 250 Höhenmeter auf vielleicht 30 Wegmeter) hat sich gelohnt.
Die Erkenntnis des Tages:
Vorbereitung zahlt sich aus!
Stichwort „Schottisches Wetter“. Man denkt dazu müsste man nicht viel sagen, denn wer nach Schottland fährt, der bereitet sich dem klischeehaften schottischen Wetter entsprechend vor? Weit gefehlt – die im letzten Beitrag erwähnten Flip-Flop-Mädels hatten keine Regenjacken, keinen Rucksack und keinen Proviant, dafür Smartphones und luftige Shorts und Sommerkleidung.
Wir hatten Regenjack, Regenhose, Fleecejacke, Regenschutz für die Rucksacke und damit keine Probleme. Der ein oder andere Schauer hat uns (erwartungsgemäß) überrascht, aber Dank der Vorbereitung war das kein Problem. Auch Karten sollte man sich VOR der Wanderung schonmal zu Gemüte führen (und am besten schon zuhause besorgen), damit man dann nicht im Regen mit seiner ausgefalteten Papierkarte dasteht und den Weg dann nicht finden kann oder umdrehen muss, weil der ausgelatschte Trampelpfad (wie so oft) einfach verschwindet.
Einen Tag des Urlaubs nutzen wir zu einer ausgedehnten Wanderung rund um Baska. Die Wanderwege sind dort gut ausgeschildert und markiert und unser Ziel war eine Süßwasserquelle namens Diviska auf dem „Mondplateau“ (Plato Mjeseca).
Von der Stadt Baska geht es hinauf auf den nordöstlichen der beiden den Ort umgebenden Bergkämmen, vorbei an der alten Dorfkirche und dem Friedhof, durch einen Pinienwald. Sobald man aus dem Wald hinaus tritt, denkt man wirklich, man sei auf dem Mond angekommen, denn man steht unversehens in einer kargen, weiten Landschaft – kaum noch Vegetation, voll von hell reflektierendem und tief zerklüftetem Kalkgestein. Die einzigen Bewohner sind Schafe, die hier frei herumwandern. Blumenförmige Bauten aus Trockenmauern sind zu sehen, die altertümlich anmuten und dazu dienen, die Schafe der unterschiedlichen Besitezr zu trennen.
Über die karge Landschaft ging es zur Quelle Diviska. Von dort hatte man eine wunderbare Aussicht auf das gegenüber liegende Festland und die Insel Prvić und kann mit etwas Glück Gänsegeier über einen hinweg fliegen sehen (die sind ganz schön groß!). Sogar Gottesanbeterinnen begegneten uns auf unserem Weg (grüne und braune), sie wollten sich aber nicht fotografieren lassen.
Dieses Jahr verschlug mich mein Sommerurlaub nach Kroatien – Mittelmeer, dazu interessante Landschaft, historische Städte und hoffentlich eine Menge Fotomöglichkeiten.
Der Urlaub fand zwar schon im Sptember statt, die Aufbearbeitung der Fotos kostet aber natürlich immer einige Zeit. Daher folgen die Posts zur Reise erst jetzt.
„Ausgangsbasis“ zahlreicher Tagesausflüge war das Städchen Baska auf der Insel Krk in der Kvarner Bucht. Von dort ging es mit dem eigenen Auto in die Umgebung: in die Inselhauptstadt Krk, auf die Nachbarinsel Cres, an der Küste entlang nach Rijeka, Opatija und Lovran, in den Nationalpark der Plitvicer Seen, ins Ucka-Gebirge und natürlich zu den zahlreichen kleinen Örtchen und Buchten auf Krk.
Die Hoffnung auf Fotogelegenheiten hat sich auf jeden Fall erfüllt, wie ich gerne hier mit mehreren Posts zeigen will.
Hier nun der erste Teil der Fotos zum Thema „Kroatische Küstenlandschaft“.