Im Juni haben wir einen Kurzurlaub mit Patenkind und Familie in Egmond aan Zee an der niederländischen Nordseeküste verbracht. Wie so oft an der Nordsee macht das Wetter was es will, sodass von Sonne bis Sturm, Sandsturm und Regen alles dabei war. Wir hatten eine nette kleine Ferienwohnung nur wenige 100 Meter vom Strand entfernt, sodass das nicht weiter tragisch war – bei Regen ab ins Warme, ne Tasse heiße Chocomel gemacht und durchs Fenster aufs Wasser geschaut.
Egmond aan Zee ist nicht gerade die Metropole von Welt (spätestens nach einer Stunde Bummeln hat man eigentlich alles gesehen, was es in diesem Ort so zu sehen gibt), aber ein Besuch lohnt sich trotzdem. Denn das was man zu sehen bekommt, ist wirklich nett – eine kleine Fußgängerzone (ich empfehle das Sinaasappel-Eis (Orange) beim Eismann vorne an der Ecke!), ein Leuchtturm, ein kleines Heimat-Museum, alles typisch holländisch mit Klinker-Fassaden und Kopfsteinpflaster, sowie den obligatorischen Let-Op-Drempels 😉 . Die Brötchen beim Bäcker waren der Hammer (eine kleine Selbstbedienungs-Bäckerei in der Fußgängerzone mit den weltbesten Mehrkorn- und Müsli-Brötchen).
Dazu ein Supermarkt mit (natürlich) typisch holländischen Produkten – endlich mal wieder den Laktritz-Vorrat auffüllen, Vla im Tetrapack kaufen, Hagelslag essen, Cassis-Fanta trinken und „Tony’s Chocolonely“-Schokolade naschen. Mittags eine Tüte Fritten (wahlweise mit Kibbeling oder als Fritten Spezial mit Mayo, Curry-Ketchup und frischen Zwiebeln). Mein Paradies.
Und der lange Sandstrand lädt natürlich zum längeren Verweilen ein. Schön zum Rumliegen, Burgen-Bauen oder Entlang-Spazieren. Einfach mal nichts tun. Da das nicht so einfach ist, war zumindest die Kamera als Beschäftigung immer dabei. Die Ergebnisse sind unten zu finden. Um die besondere Abendstimmung einzufangen, ist die Bearbeitung dieses Mal etwas stärker ausgefallen. So zur Abwechslung mag ich das mal.
Und was gibt es sonst noch so in der Ecke? Auch das benachbarte Städtchen Alkmaar ist einen Besuch wert. Niedliche Grachten, hübsche kleine Gässchen mit vielen Läden zum Bummeln, dazu ein Käsemuseum und holländische Fritten, was will man mehr?! Davon gibts keine Fotos, denn einer der oben erwähnten spontanen Regenschauer hat uns recht schnell wieder flüchten lassen. Rund um Egmond gibt es dann noch das Nordholländischen Dünenreservat, in das wir es leider nicht geschafft haben – Chocomel und Sandbuddeln waren einfach verlockender 😉 . Da mich die freilebenden schottischen Hochlandrinder aber doch sehr reizen und die Landschaft sich für Fotos anbietet, steht der Besuch des Dünenreservats für einen sicher kommenden Wieder-Besuch oben auf der Agenda.
So langsam aber sicher scheint dieser Landschaft-Fotografie-Blog in einen Reise-Fotografie-Blog zu mutieren… Anfang Oktober war ich schon wieder unterwegs, dieses Mal verschlug es mich in den Westen der USA – nach Kalifornien. Nach ein paar Tagen auf Geschäftsreise in Los Angeles konnte ich ein paar Tage privaten Urlaub in San Francisco anhängen.
Für mich war es das erste Mal in den USA und da meine Reisezeit doch sehr begrenzt war (mehr als 5 Tage zwischen dem Ende der Dienstreise und dem Rückflug waren nicht möglich), entschloss ich mich, die Natur in Kalifornien links liegen zu lassen und mir statt dessen ausgiebig San Francisco anzuschauen. Auch wenn mich als Naturfotografin doch die Landschaft entlang der legendären Küstenstraße von Los Angeles nach San Francisco sehr gerzeit hätte (Big Sur!) erschien mir die Zeit doch etwas zu kurz (besonders mit Abstechern in den Yosemite Park, den ich mir dann nicht hätte entgehen lassen können) denn in Stress ausarten soll solch ein Trip natürlich auch nicht.
Fotografisch fühle ich mich auf dem Gebiet der „Stadtfotografie“ nicht so richtig wohl, mir liegt doch eher die Landschaft als solche oder auch die Natur, aber man nimmt eben was man kann. Ich hatte mir zwar ein paar Foto-Locations rausgesucht, aber viele waren entweder schwer zu erreichen (ohne Auto nicht möglich, oder auf der Aussichtsplattform eines Hotels, in das man aber nur als Gast kommt) oder in der Kürze der Zeit nicht machbar – schließlich wollte ich mir ja auch die Stadt ansehen und nicht nur von Foto-Spot zu Foto-Spot hetzen. Auch war es nicht möglich, alle Objektive mitzunehmen (Handgepäckfreigrenze), sodass ich letztendlich vorhatte, das Fotografieren locker angehen zu lassen. Gerade in Los Angeles stand das Berufliche natürlich im Vordergrund, sodass ich von dort auch nur wenige Fotos zu zeigen habe, aber in San Francisco habe ich dann aber die Kamera doch öfter genutzt, als ich zu Anfang dachte.
Los Angeles konnte mich nicht sonderlich begeistern. Wegen dem beruflichen Hintergrund hielt ich mich die meiste Zeit im und rund um das Convention Center auf. Die Gegend ist recht nett hergemacht, das Staples Center ist direkt nebenan und es gibt einen Bereich mit vielen Clubs und Restaurants, der an den Potsdamer Platz erinnert. Von dort war man schnell an der 7th Street, wo es viele nette Bars und ebenfalls viele Restaurants gibt. Auch das Bankenviertel und die „Innenstadt“ (wenn man denn Downtown als solche bezeichnen mag) waren in Fußlaufweite und ganz nett anzusehen. Leider war es das dann auch schon gewesen. Bewegte man sich etwas aus diesem Bereich heraus, dann war man sehr schnell in Gegenden, die man nach Einbruch der Dämmerung lieber nicht betreten wollte. Ein paar Straßenzüge weiter nach Norden, Westen oder Osten und man hörte und las nur noch Spanisch, Koreanisch oder Japanisch. Natürlich kann man auch sagen, dass man aus den „aufgehübschten“ Gegenden raus und damit im wirklichen lokalen Leben drin war, aber wirklich sicher bin ich mir bei meinen vorsichtigen Streifzügen nicht vorgekommen.
Ähnlich sah es (leider) auch mit Hollywood aus. An einem freien Nachmittag bin ich mit der Metro zum Walk of Fame gefahren. Eine Haltestelle vor dem berühmten Dolby Theatre am Hollywood Boulevard bin ich ausgestiegen, um ein wenig die Gegend zu erkunden. Allein die Sterne auf dem Gehweg ließen mich allerdings glauben, im berühmten und glanzvollen Hollywood zu sein… Das Drumherum war eher ärmlich, es gab sehr viele Obdachlose und die Läden erinnerte mich etwas an den Bereich um die Reeperbahn in Hamburg (Touristenkitsch neben Sex-Shop neben Kuriositätenkabinett). Nur etwa 100m in beide Richtungen des Hollywood & Highland Centers ging es dann sehr touristisch zu und dort fühlte ich mich auch richtig klischeemäßig hollywood-like. Vom Sunset Boulevard hatte ich einen ähnlichen Eindruck (genau dort war es schön aufgemacht, aber kaum ein paar Meter weiter war es eher unschön), daher gibts für den Bereich keine Empfehlung von mir.
Schön war allerdings wieder der Strand rund um San Francisco. Ein Spaziergang vom Venice Beach zum Santa Monica Beach ermöglichte es mir, im Oktober nochmal in der Sonne zu liegen und im Pazifik zu schwimmen, verpasste mir aber auch den Sonnenbrand des Jahres…
Hier also die Fotoausbeute aus LA, inklusive eins vom Flug über Island.
San Francisco hingegen hat mich sehr begeistert! Für mich ist das definitiv die schönere und sehenswertere der beiden Städte! Schon beim Aussteigen aus dem Transferzug vom Flughafen in die Innenstadt (die diesen Namen auch wirklich verdient!) war der Eindruck ein ganz anderer: Quirliges Leben, viele Geschäfte, bummelnde Menschen, viel Straßenmusik. Natürlich auch viele Touristen, aber trotzdem nicht überlaufen. Natürlich auch ominöse Gegenden, aber vom Gefühl her weniger gefährlich, da man sich weniger verloren vorkam.
Mein Hostel war in der Nähe des Union Square, etwas nach Osten in der Post Street. Die „Haupteinkaufsmeile“ der Market Street war in Laufweite und auch sonst war vieles zu Fuß gut zu erreichen (anders als in Los Angeles). Überall in der Gegend gab es kleine Restaurants, viele mit asiatischem Einschlag (sicher bedingt durch die räunliche Nähe zu Chinatown, was gleich ein paar Straßen weiter begann). Die pitoresken Cablecars haben natürlich auch zu der netten Grundstimmung beigetragen, die haben es mir wirklich angetan 😉 .
Hier sind auch mal wieder ein paar Tipps für die reise- und fotofreudigen Leser:
Tipp 1: Ein schöner Spaziergang (okay, eher eine kleine mittelgroße Wanderung) ist der Weg entlang der Market Street zum Ferry Building und dann entlang der Küste in Richtung Norden. Man läuft dabei vorbei an den Piers, sieht die Bay Bridge, den berühmten Pier 39 mit seinen Seelöwen, hat einen guten Blick auf das berühmt-berüchtigte Gefängnis von Alcatraz direkt in der Bucht von San Francisco, kommt dann zur Fisherman’s Wharf, wo man sich entweder mit einer Krabbensuppe im Sauerteigbrot (Chowder) oder einem Burger (bei In’n’Out Burger!) stärken kann, am Ghirardelli Square vorbei (wo man Schokolade oder einen riesigen Eisbecher zum Nachtisch bekommt) und kann dann durch Crissy Fields zur Golden Gate Bridge laufen.
Tipp 2: Südwestlich der Golden Gate Bridge befinden sich einige schöne Strände (Baker Beach, Marshall Beach), die einen guten Blick auf die Brücke bieten. Leider sind diese nicht ganz einfach zu erreichen. Von der Brücke aus läuft man zunächst durch den Presidio (ein historischer Militärstützpunkt der jetzt als Nahherholungsgebiet deklariert ist, worunter die Amerikaner aber scheinbar etwas anderes verstehen, als die Deutschen 😉 ) und kann dann über zahlreiche Treppenstufen hinunter an die Buchten steigen. Allerdings sollte man dabei beachten, dass man das ganze auch wieder hoch muss. Die Gegend ist schon etwas abgelegen, sodass es aus Downtown ohne Auto auch einige Zeit kostet dort hin zu kommen. Ich habe es während der Tage nur einmal geschafft und an dem Tag leider kein Stativ dabei. Gerne wäre ich nochmal wieder gekommen, zumal es an dem Tag sehr stürmisch war, aber das war zeitlich nicht machbar.
Tipp 3: Eine Überfahrt nach Alcatraz lohnt sich schon allein für den Ausblick auf die Skyline von San Francisco. Auch die Audio-Führung war wirklich super gemacht und ist eine Empfehlung wert. Das Gefängnis und die Anlage selber fand ich beklemmend, gleichzeitig war es aber spannend, weil man den Komplex aus zahlreichen Filmen wiedererkennt. Man sollte das Ticket ein paar Tage vorab im Internet buchen und pünktlich vor Ablegen des Schiffes am Ableger sein (etwa 45 Min vorher), es gibt aber immer wieder auch Restkarten vor Ort zu kaufen.
Tipp 4: Vom Coit Tower auf dem Telegraph Hill hat man einen tollen Blick über die Stadt. Es ist allerdings nicht erlaubt ein Stativ mitzubringen und oben auf dem Turm ist auch kein Platz dafür. Die Fensteröffnungen sind leider mit Glas verschlossen, da sich aber alle Nase lang Leute dagegen lehnen, werden sie alle 5 Minuten geputzt, sodass man wenigstens nicht mit dreckigen Scheiben zu kämpfen hat.
Tipp 5: Die Golden Gate Bridge kann man auch ohne Auto gut erleben. Als Fußgänger oder Fahrradfahrer kann man kostenlos die Brücke überqueren. Ich habe mir an einem Tag ein Fahrrad genommen und bin hinüber geradelt, was sich auf jeden Fall gelohnt hat. Ist man einmal drüben angekommen, geht es ganz fix den Berg herab nach Sausalito, wo man sich am Hafen ein Eis gönnen und dann mit der Fähre wieder rüber fahren kann. Das ganze dauert dann etwa 3 Stunden und ist ein wirklich netter Ausflug aus der Stadt heraus. Mir war das nicht genug und ich bin mit dem Rad weiter nach Tiburon gefahren, wo es ebenfalls einen Fähranleger gibt. Das kann ich nicht empfehlen, es lohnt sich nicht! Tiburon als Städtchen war ganz nett, aber der Weg von Sausalito nach Tiburon war für deutsche Verhältnisse eine halbe Kathastrophe… direkt am Highway (zum Teil auf dem Randstreifen!), ziemlich schlecht asphaltiert und dreckig. Die Autos rasen knapp an einem vorbei, das war wirklich kein Spaß…
Tipp 6: Für die Fortbewegung in der Stadt empfehle ich generell ein Mehrtages-Ticket des „Muni“ (öffentlicher Nahverkehr für San Francisco). Das Ticket gilt für alle Busse, Straßenbahnen und auch die Cablecars. Die Busse und Straßenbahnen fahren regelmäßig, einen richtigen Linienplan konnte ich leider nirgendwo finden, aber in meinem Stadtplan waren die wichtigsten Linien eingezeichnet. Bei den Cablecars sollte man sich besonders an den Endhaltestellen auf längere Wartezeiten (etwa 45 Minuten bis 1 Stunde) einstellen. Dieses Fortbewegungsmittel wird (sicher auch wegen des stolzen Preises von $6 pro Fahrt wenn man nicht eine solche erwähnte Karte hat) hauptsächlich von Touristen genutzt, aber es lohnt sich. Besonders wenn man vorne beim Fahrer auf dem Trittbrett steht, ist eine solche Fahrt ein unvergessliches Erlebnis. Wenn man die Technik dahinter verstehen will, dann empfehle ich das Cablecar Museum, das erklärt, wie sich die Bahnen auf den Kabeln fortbewegen, wie das Fahren um Kurven funktioniert, man bekommt einen guten Abriss über die Geschichte der Cablecars und das ganze ist auch noch kostenlos.
Tipp 8: Richtig lecker und „typisch amerikanisch“ essen kann man in Lori’s Diner. Das war so gut, da war ich gleich mehrfach! Ob Burger, Southern Fried Chicken oder der geniale Cheesecake – alles empfehlenswert! In der Filiale an der Ecke Powell Street & Sutter Street gibt es dort auch richtig amerikanische Pizza. Und das Flair dort ist einfach super – ganz im Stil der 50er Jahre, mit den typischen dunkelrot glitzernden Diner-Bänken, allerlei Rock’n’Roll Memorabilia überall verteilt und sogar mit funktionierenden Pinball-/Flipper-Automaten!
Tipp 7: Die Lombard Street und die Painted Ladies werden überbewertet, aber wenn man noch Zeit hat, dann kann man ruhig mal vorbei schauen.
So, uns nun ans Eingemachte! Hier sind die Fotos von San Francisco!
Dies ist der letzte Teil zu meiner Beitragsreihe zur Isle of Skye und heute gibt es die Fotos unserer tierischen Inselmitbewohner. Das berühmte Highland Cattle ließ sich nicht lumpen und erschien mit seiner typischen Zottelmähne zum Fotoschooting und auch die typisch schottischen Straßen-Schafe kamen vorbei. Besonders gefreut habe ich mich aber, auch ein paar Robben ablichten zu können, die sich faul in der (nicht vorhandenen) Sonne räkelten.
Dazu gibt es diesmal keine Urlaubsweisheit, sondern eine kleine Urlaubszusammenfassung.
Folgendes stand bei uns auf dem Programm:
- Bootstour zum Loch Coruisk, Elgol
- Dunvegan Castle + Coral Beach
- The Hoe
- Neist Point (+ mit dem Auto rund um Duirinish)
- Quiraing (+ mit dem Auto rund um Trotternish)
- Talisker Distilery + Talisker Bay
- Glenbrittle Bay + Umgebung
- Fairy Pools + Coire na Creiche
- The Storr
Generell haben wir weniger Wegstrecke zurückgelegt als erwartet. Dies lag vor allem an den Wander“wegen“, die sich (wie erwähnt) oft als schlammige Moorpfade mit mehreren größeren Flussüberquerungen herausstellten. Das war zwar abenteuerlich und so manches Mal auch wirklich lustig, aber schnell und zügig voran kam man dadurch nicht wirklich. Am Tag haben wir somit etwa 10 bis 12km Wegstrecke zurückgelegt, dabei dann zum Teil schon mal über 1000 Höhenmeter (insgesamt, also Anstiege und Abstiege), meist aber so 500 bis 600 Höhenmeter am Tag.
Gerne hätten wir auch noch einen Gipfel in den Cuillins erklettert. Uns schwebte da der Sgurr na Stri vor, den unser Bootscaptain lapidar als „Baby-Berg“ bezeichnet hat, aber diese Wanderung war uns mit über 20km dann doch zu lang. Zum Teil war das Wetter auch einfach zu wechselhaft und in höheren Lagen zu stürmisch, sodass wir als Freizeitwanderer lieber wieder umkehrten, als uns in Gefahr zu bringen (so geschehen am Quiraing).
Mit unserem Programm würde ich sagen, dass man die Höhepunkte der Insel gesehen hat. Durch unseren längeren Aufenthalt konnten wir Ecken entdecken, die der Standard-Schottland-Tourist mit seinen ein oder zwei Tagen auf der Isle of Skye nicht sieht. Einen oder zwei Tage mehr wären nicht schlecht gewesen (für eine weitere Bergbesteigung zum Beispiel oder um einen Ort nochmal bei anderem Wetter aufzusuchen), aber dann wäre es auf der Insel (die ja jetzt auch nicht so riesig ist) auch genug gewesen 😉 .
Von Schottland habe ich aber auf jeden Fall nicht genug und werde sicher wiederkommen!
Ein paar Worte möchte ich auch noch über den hier beschriebenen Rucksack verlieren, der in Schottland zum ersten Mal so richtig auf die Probe gestellt wurde. Bis auf Kleinigkeiten hat er mit Bravour bestanden. Die Trinkflasche habe ich dann lieber doch im Deckelfach transportiert statt in der seitlichen Netztasche, denn da zog mir das Gewicht zu sehr an einer Seite. Ich hätte mir außerdem gewünscht, dass die Regenhülle groß genug wäre, um das Stativ mit abdecken zu können. So jedoch blieb der Rucksackrand etwas von der Abdeckung frei, wenn ich das Stativ dabei hatte. Bei langem Laufen und einem voll bepackten Daypack hat sich auch gezeicht, dass das Gewicht von oben etwas auf das Fotofach drückt. Das war aber nicht weiter schlimm, aber es wurde etwas frickeliger, die Objektive rauszuholen, weil die abgetrennten Bereiche etwas gestaucht wurden.
Dennoch bin ich insgesamt topp zufrieden! Auch auf den langen Touren trug sich der wirklich voll bepackte Rucksack angenehm, der Brust- und Hüftgurt taten ihren Dienst ohne zu mucken, das Stativ war sicher angebracht und ich kam schnell und einfach an meine Ausrüstung ohne Absetzen des Rucksacks (mit etwas Üben ließ sich so sogar ein Objektivwechsel zwischen meinen beiden meistgenutzten Linsen bewerkstelligen, und das mit Stativ am Rucksack). Ein toller Rucksack, den ich nur nochmal weiterempfehlen kann!
Ende Mai ging es für mich für drei Tage nach Prag. Es war mein erstes Mal in der Hauptstadt der Tschechischen Republik und die Stadt hat es mir wirklich angetan. Ein toller Charme, mit den vielen alten Gebäuden und der wunderschönen Altstadt.
Es war auch nicht so überlaufen, wie wir vermutet haben. Obwohl schon in der Hauptsaison war es nicht besonders voll, sodass wir kaum anstehen mussten und meist genug Platz und Ruhe hatten, um uns mit dem Anschauen und Fotografieren viel Zeit zu lassen.
Die Reise war nicht primär als Fotourlaub geplant, ich hatte aber meine Fotoausrüstung komplett mit, da ich einen neuen Rucksack habe, den ich ausgiebig testen wollte (dazu in einem späteren Beitrag mehr 😉 ). Trotzdem habe ich in vielen Situationen einfach die Stadt auf mich wirken lassen und die Kamera stecken gelassen. Ein paar Bilder konnte ich mir natürlich trotzdem nicht verkneifen.
Drei besondere Reisetipps habe ich für alle, die die Stadt auch gerne mal von oben betrachten wollen (und besonders für Fotografen).
Die Prager Burg (Pražský hrad):
Hinauf zur Burg ging es über die Schloßstiege (Zámecké schody), so hatte man schon beim Aufstieg einen guten Blick. Im St. Veits Dom durfte fotografiert werden, jedoch ohne Blitz. Ein paar lohnenswerte Motive finden sich aber dennoch, besonders die tollen Glasfenster haben es mir angetan. Besonders toll war aber Ausblick aus dem Hauptturm des Doms! Wenn man um den Dom herum geht, kann man sich eine Karte für den Turmaufstieg lösen (ist nicht in den normalen Karten für die Burgbesichtigung enthalten) und das lohnt sich. Nach dem man die über 200 Stufen erklommen hat, hat man aus 99 Metern eine tolle Aussicht auf die Stadt und die Moldau.
Der Turm des Altstädter Rathauses:
Auch diesen Turm kann man besteigen. Karten gibt es direkt am Fuß des Turms, rechts neben der astronomischen Uhr. Es ist sehr empfehlenswert, den Aufstieg kurz vor einer vollen Stunde zu beginnen, denn dann stehen alle Schaulustigen vor der Uhr und auf dem Turm ist es entsprechend leer 😉 . Hat man seine Karte muss man durch das Tourist-Büro im Rathaus, vorbei an den Räumen des Standesamtes und dann hoch in den Turm. Es gibt hier einen Aufzug, generell ist der Aufstieg aber wesentlich leichter als auf der Burg, denn statt einer Wendeltreppe gibt es einen Wendelrampe. Oben angekommen hat man einen tollen Blick auf den Altstädter Ring.
Der Altstädter Brückenturm:
Die Karlsbrücke (Karlův most) ist eine der ältesten Steinbrücken Europas und neben der Burg natürlich eins der bekanntesten Wahrzeichen der Stadt. Was scheinbar nicht so viele wissen ist, dass man auf den Altstädter Brückenturm steigen und dann ein tolles Panorama über die Karlsbrücke mit der Burg im Hintergrund genießen kann. Tickets dafür gibt es im ersten Stock des Turms, im Sommer hat er sogar bis ca. 22:00 Uhr geöffnet, sodass sich natürlich ein Aufstieg bei Sonnenuntergang oder in der Dämmerung besonders anbietet.
Ansonsten zu erwähnen ist sicher noch der alte jüdische Friedhof im Viertel Josevof. Man braucht eine Karte für das jüdische Museum (Židovské muzeum v Praze) um den Friedhof zu besichtigen. Zugegebenermaßen ist die Karte nicht ganz billig (um die 15 Euro), aber sie umfasst noch mehrere Synagogen mit spannenden und bewegenden Ausstellungsstücken und den alten Zeremoniensaal. Besonders bewegend fand ich die Pinkas-Synagoge. Fotografieren ist allerdings nur auf dem Friedhof erlaubt und das kostet dort noch mal eine kleine Gebühr (40 Kronen, etwas weniger als 2 Euro). Wie gesagt war es während unseres Urlaubs in Prag recht leer und da wir für die Besichtigung des Friedhofs einen Nachmittag mit leicht regnerischem Wetter ausgesucht hatten, hatten wir den Friedhof dann gegen 16:00 Uhr fast für uns. Von der Fläche her ist der Friedhof größer als gedacht und bietet mit den schiefen Grabsteinen ein paar tolle Motive.
Neben den Fotolocations kann ich gerne noch ein paar Restaurant-Tipps und nette Läden verraten:
Tolle belegte Baguettes für zwischendurch gibt es im „Bageterie Boulevard“ (gelbes Logo), vom dem wir in den drei Tagen mehrere Filialen in der ganzen Stadt gesehen haben (z.B. am unteren Ende des Wenzels-Platz). Im Menü gibts dazu einen leckeren selbstgemachten Eistee und Wedges.
Für eine sehr leckere und sehr große Pizza empfehle ich die Pizzeria „Grosetto“. Auch davon gibt es mehrere Filialen in der Stadt. Wir waren in einer in der Nähe der Uni und neben der Pizza war vor allem die selbstgemachte Limonade ein Gaumenschmaus, aber auch die Desserts und besonders die italienischen Gerichte abseits von Pizza und Pasta sahen sehr gut aus.
Super Bagels haben wir bei „Bohemia Bagel“ verspeist. Auch hier gibt es wieder mehrere Filialen, eine davon auf der Kleinseite nahe der Karlsbrücke. Besonders der getoastete Schoko-Bagel mit Butter und der Bagel mit überbackenem mediteranen Hühnchen-Salat waren ein Traum.
Souvenirs abseits von kitschigen Matrjoschkaa und Pelzkappen (Prag ist doch nicht Russland!) sowie dem unvermeidbaren Becherovka finden sich in den acht Läden von „Manufaktura“. Dort wird Kunsthandwerk aus Tschechien angeboten, dazu handgemachte Seife, Keramik und traditionelles Holzspielzeug. Mir hat es besonders das Badesalz und der Tee angetan und auch an einem kleinen hölzernen Schlüsselanhänger von Pauli dem kleinen Maulwurf (ursprünglich vom Prager Zeichner Zdeněk Miler erschaffen) konnte ich nicht vorbeigehen.
Für Leseratten und Büchereulen empfehle ich die Buchhandlung „Shakespeare and Sons“ (Shakespeare a synové) in Mala Strana. Die Auswahl an englischsprachigen Büchern quer durch alle Genres (neu oder auch gebraucht) ist enorm und die Buchhandlung hat auch einige deutsche Bücher.
Alles in allem hat mir Prag super gefallen und ich denke, dass ich nicht zum letzten Mal dort gewesen bin!