erstellt am 21.06.2014 | Kategorie(n) Allgemein, Review, Zubehör

Da es diesem Sommer in den Wanderurlaub geht (Schottland, wir kommen 🙂 ), war mal wieder eine Rucksack-Investition nötig. Es ist natürlich nicht so, dass ich nicht schon einen Fotorucksack besäße, aber zum Wandern ist der nicht geeignet: nur ein großes Fach (wo die Ausrüstung ihren Platz hat), dazu eine Netztasche für was zu trinken, aber für eine Jacke, etwas zu Essen oder eine Landkarte ist kein Platz. Außerdem ist mir fürs Wandern schon wichtig, dass mich nicht nach einer Stunde schon Rückenschmerzen quälen oder mein T-Shirt hinten durchgeschwitzt ist. Kurzum, ein fototauglicher Wanderrucksack musste her. Mit ordentlichem Tragesystem (belüfteter Rücken, ordentlicher Hüftgurt) und genug Platz für Fotokram (inklusive Stativ!) und allem, was man für eine Tagestour so braucht.

Gefunden habe ich das alles im Jack Wolfskin ACS Photo Pack Pro (2014er Version). Der folgende Text spiegelt einzig und allein meine Meinung wieder 😉 . Der Rucksack ist nicht gesponsort, sondern von meinem hart verdienten Geld selbst gekauft 😉

Zu den Fakten:

Alles in allem hat der Rucksack hat ein Volumen von 30 Litern, das Hauptfach hat eine 2–fach Unterteilung in Daypack und Fotobereich. Es gibt eine Stativhalterung und ein Laptopfach und eine Rückenbelüftung. Die Maße sind etwa 52cm (Höhe) x 28cm (Breite) x 20cm (Tiefe). Soweit so gut, ähnlich lesen sich auch die Konkurenzprodukte…

Dennoch bin ich ganz begeistert und will versuchen, die Gründe in Worte zu fassen:

Es sind einfach die Details die zählen! Das Laptopfach lässt sich bei Nichtbenutzung herausholen. Der unten gelegene Fototeil ist vom oben gelegenen Daypack durch eine Zwischendecke getrennt, die aber für eine Nutzung ohne Fotokram entfernt werden kann. Der Fototeil lässt sich von der Seite öffnen, wenn man den Rucksack unter einem Arm nach vorne schwingt und man muss den Rucksack dafür nicht absetzen, ähnlich wie bei den bekannten Slingshot-Taschen.

Das Stativ lässt sich mittig auf dem Rucksack anbringen und nicht am Boden oder seitlich. Eine mittige Anbringung ist für mich viel einfacher zu tragen, da nicht mehrere Kilos auf einer Seite hängen, sondern alles schön symmetrisch ist. Die Stativbefestigung bestand auf den ersten Blick nur aus zwei Gurten, was ich mir sehr wackelig vorstellte, da die Füße nicht wie bei der direkten Konkurenz unten in einer Lasche gesichert sind. Auf den zweiten Blick aber ist auch hier ein Detail zu finden, dass mich begeistert. Zwei der drei Beine kann man noch durch eine verstärkte Lasche schieben (ähnlich wie eine Laptoptasche auf einen Trolley (wobei das Gestänge des Trolleys dem Stativbein und die Lasche der Laptoptasche der Lasche am Rucksack entspricht – ihr versteht was ich meine 😉 ).

Einziger Nachteil an der mittigen Anbringung: Das Fotofach geht nicht mehr ganz auf, wenn ein Stativ dran ist, aber so what, dann mache ich es halt mal eben ab, wenn ich an mein hinterstes Objektiv muss…

Die verstellbaren Fotowände lassen sich auch ganz herausnehmen, um den Rucksack als herkömmlichen Wanderrucksack verwenden zu können. Das Anbringen der Klettverschluss-Unterteiler an dem gebogenen Rücken bei herausgenommenem Laptopfach ist zwar eine Frickelei, aber das macht man ja auch nicht ständig. Die Ausrüstung ist von außen auf jeden Fall nicht spürbar, der Rücken wird nicht ausgebeult oder durchgedrückt.

Der Rucksack hat mehrere Zusatzfächer: oben ein Deckelfach, das Daypack-Fach (was meiner Meinung nach noch etwa gute 12-13 Liter Volumen hat), ein Zubehörfach vorne (verschwindet unter dem Stativ, wenn man eins dran hat), ein Zubehörfach an einer Seite, und im Fotofach befinden sich auch noch mal Fächer für Zubehör.  Über dem seitlichen Zubehörfach gibt es noch eine Netztasche, in die man noch gut eine Trinkflasche bekommt! Sowas habe ich bei den entsprechenden Konkurenzprodukten vermisst. Wenn man alles nicht zu voll packt, dann passt dort gut auch eine große 1.5 Liter Flasche hinein.

Eine Regenhülle gibt es natürlich auch, sie befindet sich am Boden des Rucksacks in einem kleinen Fach und ist übrigens vom Rucksack lösbar und lässt sich so leichter trocknen.

Kameratechnisch geht folgendes rein: Kamera mit Standard-Objektiv und 4 weitere Objektive (Makro, Ultra-Weitwinkel, Zoom, Festbrennweite) und es sitzt, passt, wackelt und hat Luft 😉 . Da das eigentlich alles ist, was ich habe und aktuelle nutze, bin ich damit super zufrieden.

In das Dayback bekomme ich dann locker eine Fleece-Jacke, Essen, ein Buch, mein Tablet und Kleinkram. Auch eine zweite 1.5 Liter Flasche passt ins Dayback noch rein, wenn ich auf das Buch verzichte und ein wenig quetsche; das Deckelfach ist super für Handy, Schlüssel und Geldbeutel.

Besonders beigeistert mich, wie durchdacht der Rucksack ist. Oftmals hat man zwar ein Zubehörfach am Rucksack, aber dafür kein Netz für eine Trinkflasche mehr. Oder man hat zwar spezielle Wanderstock-Gurte, dafür muss das Stativ aber an der Seite des Rucksacks angebracht werden, was ich von der Gewichtsverteilung ungünstig finde. Oder man muss den Rucksack zum Entnehmen der Kamera immer abnehmen und ablegen. Bei einem direkten Konkurenzprodukt, was ich vorher getestet habe, war ich genervt davon, dass das Fotofach nur ein „Einsatz“ war und so keine Trennung zum „normalen“ Rucksackraum vorlag.

Natürlich muss jeder selbst entscheiden, was er will (wer zelten geht, wird sicher Bodengurte für Isomatte oder ähnliches vermissen), aber für mich passt hier alles. Schön gemacht, Jack Wolfskin!

 

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Kommentar

Sehr interessanter Bericht! Ich hab zwar auch schon einen Rucksack, der ist aber eben auch nur bedingt wandertauglich.. daher werde ich mir dieses Teil bei Gelegenheit auf alle Fälle angucken.

Danke schön, Kathi 🙂

Hallo,
ich finde den Rucksack auch interessant,allerdings stört mich die geringe Tiefe etwas. Wenn das Notebookfach drin ist, passt meine D750 gerade so rein. Ohne das Notebookfach finde ich den Schutz nicht mehr besonders. Wie siehst du das?

Hallo Sascha,
generell nutze ich den Rucksack ohne Notebookfach, wenn ich ihn als Fotorucksack verwende. Mir reicht die Tiefe da völlig aus. Kleinere Objektive (Standard-Zoom, Makro, Festbrennweite) sowie die Kamera passen problemlos stehend rein, nur mein Zoom (70-300mm) muss ich liegend transportieren. Die D750 ist aber auch ein wenig höher. Vom Schutz her bin ich auch ohne Notebookfach zufrieden. Das macht ja eigentlich nur zur Rückenseite einen Unterschied und da die Rückseite des Rucksacks nicht auf meinem Rücken anliegt, sondern gebogen ist, finde ich es nicht weiter schlimm, wenn die Fotosachen direkt darauf aufliegen, statt noch durch das Notebookfach abgepolstert sind. Durch die Klettverschluss-Trennwände ist bei mir eh alles recht stabil gepackt. Ich bin nach wie vor sehr zufrieden mit dem Rucksack.
Viele Grüße,
Simone

Hi Simone,
ja da hast du eigentlich recht, die Kamerasachen werden ja noch durch das ACS Profil geschützt.
Das Notebookfach benötige icg eigentlich nicht,mein Tablet passt auch ins Daypack.

Ich muss nochmal in Ruhe in den Jack Wolfskin Store und ihn mir nochmal genau anschauen.

Aber dass du ihn ohne Notebookfach verwendest und mit der Polsterung zufrieden bist hat mir schon mal geholfen. Der Rucksack hat Überfall so viele Fächer und Täschchen,das gefällt mir richtig gut.

Gruß Sascha

Hallo,
(Please excuse my writing in English, my German isn’t fluent yet.)
Thanks for your interesting review and pictures. The backpack seems great indeed, but I have a few concerns:
– without any elastic band, wouldn’t a non-pro camera body be tossed about?
– how practical is the *right* access for a right-handed person (vs. left access on most comparable backpacks)?
– unfortunately, you didn’t put any scale object in the upper compartment, for us to see the actual space left; you mention 12-13L though, which should be good for a 1-day hike.

Thanks in advance for your answers.
Viele Grüße,
Grégoire, from Paris

Hallo Grégoire,

Thanks for the comment – english is no problem for me.
I use the backpack with an EOS 500D and EOS 760D, both non-pro camera bodies. The 70D for example is quite bigger. I don’t have problems with the camera being tossed around, but I put it in there in general with my standard lens attached. Sometimes it moves a bit towards the bottom when walking the whole day, but beside from some wiggle room it stays where it should.
I also have no problem with the right-side access as a right-handed person. To be honest, I didn’t notice this was something special until you wrote so 😉 . I swing the backpack to the front below my right arm, support it with my left hand and open the compartment single-handed with my right hand.
The top compartments (a bigger one and a small one) is perfectly fine for a one day hike. A water bottle plus food, a squeezed fleece or rain jacket, tablet, cards for hiking, mobile and money fit in there easily. I guess it would be too small for overnight stays where you need more space.

Hope that helps,
Simone