15. August 2014

Dies ist der letzte Teil zu meiner Beitragsreihe zur Isle of Skye und heute gibt es die Fotos unserer tierischen Inselmitbewohner. Das berühmte Highland Cattle ließ sich nicht lumpen und erschien mit seiner typischen Zottelmähne zum Fotoschooting und auch die typisch schottischen Straßen-Schafe kamen vorbei. Besonders gefreut habe ich mich aber, auch ein paar Robben ablichten zu können, die sich faul in der (nicht vorhandenen) Sonne räkelten.

Dazu gibt es diesmal keine Urlaubsweisheit, sondern eine kleine Urlaubszusammenfassung.

Folgendes stand bei uns auf dem Programm:

  • Bootstour zum Loch Coruisk, Elgol
  • Dunvegan Castle + Coral Beach
  • The Hoe
  • Neist Point (+ mit dem Auto rund um Duirinish)
  • Quiraing (+ mit dem Auto rund um Trotternish)
  • Talisker Distilery + Talisker Bay
  • Glenbrittle Bay + Umgebung
  • Fairy Pools + Coire na Creiche
  • The Storr

Generell haben wir weniger Wegstrecke zurückgelegt als erwartet. Dies lag vor allem an den Wander“wegen“, die sich (wie erwähnt) oft als schlammige Moorpfade mit mehreren größeren Flussüberquerungen herausstellten. Das war zwar abenteuerlich und so manches Mal auch wirklich lustig, aber schnell und zügig voran kam man dadurch nicht wirklich. Am Tag haben wir somit etwa 10 bis 12km Wegstrecke zurückgelegt, dabei dann zum Teil schon mal über 1000 Höhenmeter (insgesamt, also Anstiege und Abstiege), meist aber so 500 bis 600 Höhenmeter am Tag.

Gerne hätten wir auch noch einen Gipfel in den Cuillins erklettert. Uns schwebte da der Sgurr na Stri vor, den unser Bootscaptain lapidar als „Baby-Berg“ bezeichnet hat, aber diese Wanderung war uns mit über 20km dann doch zu lang. Zum Teil war das Wetter auch einfach zu wechselhaft und in höheren Lagen zu stürmisch, sodass wir als Freizeitwanderer lieber wieder umkehrten, als uns in Gefahr zu bringen (so geschehen am Quiraing).

Mit unserem Programm würde ich sagen, dass man die Höhepunkte der Insel gesehen hat. Durch unseren längeren Aufenthalt konnten wir Ecken entdecken, die der Standard-Schottland-Tourist mit seinen ein oder zwei Tagen auf der Isle of Skye nicht sieht. Einen oder zwei Tage mehr wären nicht schlecht gewesen (für eine weitere Bergbesteigung zum Beispiel oder um einen Ort nochmal bei anderem Wetter aufzusuchen), aber dann wäre es auf der Insel (die ja jetzt auch nicht so riesig ist) auch genug gewesen 😉 .

Von Schottland habe ich aber auf jeden Fall nicht genug und werde sicher wiederkommen!

Ein paar Worte möchte ich auch noch über den hier beschriebenen Rucksack verlieren, der in Schottland zum ersten Mal so richtig auf die Probe gestellt wurde. Bis auf Kleinigkeiten hat er mit Bravour bestanden. Die Trinkflasche habe ich dann lieber doch im Deckelfach transportiert statt in der seitlichen Netztasche, denn da zog mir das Gewicht zu sehr an einer Seite. Ich hätte mir außerdem gewünscht, dass die Regenhülle groß genug wäre, um das Stativ mit abdecken zu können. So jedoch blieb der Rucksackrand etwas von der Abdeckung frei, wenn ich das Stativ dabei hatte. Bei langem Laufen und einem voll bepackten Daypack hat sich auch gezeicht, dass das Gewicht von oben etwas auf das Fotofach drückt. Das war aber nicht weiter schlimm, aber es wurde etwas frickeliger, die Objektive rauszuholen, weil die abgetrennten Bereiche etwas gestaucht wurden.

Dennoch bin ich insgesamt topp zufrieden! Auch auf den langen Touren trug sich der wirklich voll bepackte Rucksack angenehm, der Brust- und Hüftgurt taten ihren Dienst ohne zu mucken, das Stativ war sicher angebracht und ich kam schnell und einfach an meine Ausrüstung ohne Absetzen des Rucksacks (mit etwas Üben ließ sich so sogar ein Objektivwechsel zwischen meinen beiden meistgenutzten Linsen bewerkstelligen, und das mit Stativ am Rucksack). Ein toller Rucksack, den ich nur nochmal weiterempfehlen kann!

 

14. August 2014

Hier nun die Landschafts-Fotos, die sich keinem der anderen Beiträge zuordnen ließen. Ob alte Brücken, nebelverhangene Lochs, enge Straßen oder alte Schäfer-Hütten, die Insel bietet einfach so viel zu bieten.

Auch beim An- und Abflug gab es dieses Mal einiges zu fotografieren, sodass sich auch ein paar wenige Bilder von der Aberdeener Gegend eingeschlichen haben.

Und auch heute gibt es eine Urlaubsweisheit:

Deutsche Stechmücken sind Babykram!
Wer ärgert sich nicht im Sommer über Mückenstiche?! Gerade als Naturfotograf hockt man auch gerne mal in einer Wiese oder steigt durch Gestrüpp und hohes Gras für ein gutes Foto und unweigerlich wird man dann von Mücken traktiert. Man kratzt sich, die Stiche werden rot, dick, heiß und jucken noch mehr… die Hölle, oder? Hm, in Schottland geht es schlimmer, denn da gibt es „Midges“. Diese Viecher sind etwa so groß wie die allbekannte Fruchtfliege nur leider beißen/stechen sie wie die großen. Im Sommer sind sie dort in Schwärmen zu finden, gerade bei warm-feuchtem Wetter. Sobald man auch nur eine Minute stehen bleibt, ist man von ihnen eingehüllt und wird gnadenlos zerstochen. Das Stechen ist nicht sonderlich schmerzhaft, aber später fängt es dann an zu jucken und Fenistil hilft dagegen gar nicht. Man kratzt und kratzt und wedelt mit den Armen, rennt umher um ja nicht stehen zu bleiben und am Ende hat man brennende und juckende rote Pusteln auf den Armen, Beinen, im Ausschnitt und im Gesicht, ja sogar unter den Haaren. Nicht schön, sage ich euch.

Gegen das Jucken gibt es Cremes (Antihistaminika), die das etwas lindern, gegen die Viecher selber gibt es Abwehrspray, das (je nach dem wen man fragt) gar nicht, etwas, oder ganz gut hilft. Wirkliche Abhilfe schafften nur langärmlige Kleidung und eine Art „Imkernetz“ über dem Kopf. Sah zwar dämlich aus, aber immerhin keine Midges im Gesicht. Mein Tipp: So ein Netz erst dort kaufen, denn ähnliche Produkte aus Deutschland sind nicht fein genug in ihrer Maschenstruktur.

 

13. August 2014

Drei Tage erwanderten wir den Westen der Insel. Der westlichste Punkt der Insel ist „Neist Point“. Hier steht ein Leuchtturm auf einer kleinen Halbinsel. Der Leuchtturm ist 19m hoch und wird inzwischen automatisch betrieben. Südlich von Neist Point befinden sich mehrere Steilklippen (The Hoe, Ramasaig Cliff, Waterstein Head), von denen wir uns „The Hoe“ (zu deutsch: Die Hacke) genauer ansahen. Von dort hatte man nicht nur eine schöne Aussicht in Richtung Neist Point, sondern auch in Richtung Süden zu Mcleod’s Maidens (Mcleods Töchter), einer beeindruckenden Gruppe von spitzen Felsen im Meer. Des Weiteren haben wir den sogenannten Coral Beach in der Nähe von Dunvegan besucht und konnten uns dort bei strahlenstem Sonnenschein und klarem Wasser ein paar Stunden am Strand entspannen.

Der Weg bei der Klippenwanderung zum Hoe entsprach genau dem geschilderten Klischee – durch Moorland, höchstens ein paar Schafspuren, sonst kein erkennbarer Weg, aber der Aufwand (und die anstrengende Klippen-Erkletterung – etwa 250 Höhenmeter auf vielleicht 30 Wegmeter) hat sich gelohnt.

Die Erkenntnis des Tages:

Vorbereitung zahlt sich aus!
Stichwort „Schottisches Wetter“. Man denkt dazu müsste man nicht viel sagen, denn wer nach Schottland fährt, der bereitet sich dem klischeehaften schottischen Wetter entsprechend vor? Weit gefehlt – die im letzten Beitrag erwähnten Flip-Flop-Mädels hatten keine Regenjacken, keinen Rucksack und keinen Proviant, dafür Smartphones und luftige Shorts und Sommerkleidung.

Wir hatten Regenjack, Regenhose, Fleecejacke, Regenschutz für die Rucksacke und damit keine Probleme. Der ein oder andere Schauer hat uns (erwartungsgemäß) überrascht, aber Dank der Vorbereitung war das kein Problem. Auch Karten sollte man sich VOR der Wanderung schonmal zu Gemüte führen (und am besten schon zuhause besorgen), damit man dann nicht im Regen mit seiner ausgefalteten Papierkarte dasteht und den Weg dann nicht finden kann oder umdrehen muss, weil der ausgelatschte Trampelpfad (wie so oft) einfach verschwindet.

 

12. August 2014

Der zweite Teil meiner Urlaubs-Beitrags-Reihe widmet sich den Fotos von der Trotternish-Halbinsel und wieder habe ich eine interessante Urlaubserkenntnis für euch.

Ohne ordentliches Schuhwerk geht gar nichts!
Aus der schon erläuterten Definition von Wander“wegen“ lässt sich schon ableiten, dass man meist querfeldein läuft. Im größten Glücksfall ist dank der schottischen Schafbevölkerung eine Art Trampelpfad erkennbar, dem man folgen kann, oftmals ist das aber nicht der Fall. Man läuft also durch Wiesen und … tadaa … Moor und Sumpf! Natürlich ist Schottland und gerade die Highlands für seine Torfvorkommen bekannt, also ist das Vorhandensein von Moor eigentlich keine Überaschung, aber man kann ja nicht ahnen, dass der Wander“weg“ genau da durch führt. Es schmatzt bei jedem Schritt, man sinkt ein, das Wasser schwappt am Knöchel hoch und Dank des klischeehaft wechselhaften schottischen Wetters und des Regens in der Nacht kommt neben dem wassergesättigten Moor an den normalerweise eher erdigen Stellen auch noch Schlamm und Matsch hinzu. Außerdem muss man Flüsse überqueren, oder besser gesagt durchqueren: Es geht über sogenannte „Stepping Stones“ über manchmal 2m breite Flüsse. Durch den schon genannten Regen kann es aber durchaus vorkommen, dass die Steine sich unter Wasser befinden. Dann heißt es entweder umdrehen, oder irgendwie durch.

Ich kann nur sagen: Ich war wirklich dankbar für meine wasserfesten, knöchelhohen Wanderschuhe! Ob durch flaches Wasser (der „Weg“ schien manchmal in ausgetrockneten Flussbetten zu verlaufen, die aber nach dem Regen wieder etwas Wasser führten), Moor (schmatz, schmatz), oder über glitschige Steine in Flüssen, mit ordentlichen Schuhen ist das machbar. Man sollte keine Angst vor Schmutz auf Schuhen, Hose oder Beinen haben, aber wenn man damit kein Problem hat, dann ist es eine Erleichterung einfach Wandern zu können ohne bei jedem Schritt übermäßig den Untergrund prüfen zu müssen. In diesem Zusammenhang winke ich den netten Reisebus-Mädels zu, die versucht haben, einen Wasserfall mit Flip-Flops zu erklettern.

Die Halbinsel Trotternish liegt im Nordosten der Insel. Wir haben hier den Storr erwandert (nicht nur den „Old Man of Storr“, sondern bis zum Gipfel in 719m) und uns am Quiraing versucht. Leider mussten wir aufgrund widriger Wetterumstände bei Letzterem auf eine Gipfelbesteigung und eine Rundwanderung verzichten. Die Aussieht war dennoch grandios und das „schlechte“ Wetter tat der Lichtstimmung keinen Abbruch.

 

11. August 2014 | 2 Kommentare

Der diesjährige Sommerurlaub verschlug uns in den hohen Norden, genauer gesagt nach Schottland, ganz genau auf die Isle of Skye. Nach einem knapp zweistündigen Flug von Frankfurt nach Aberdeen und einer langen Fahrt (ca. 6 Stunden) durch Schottland, kamen wir Ende Juli für einen 11-tägigen Wander- und Fotourlaub auf der Isle of Skye an.

Folgendes Erkenntnis stellte sich schnell ein:

Deutsche Wanderwege und schottische Wanderwege haben außer dem Namen nichts gemeinsam!
Während sich deutsche Wege durch eine ausführliche Beschilderung und eine meist fußfreundliche Gestaltung des Untergrunds auszeichnen, sind schottische Wege durch das Nicht-Vorhandensein von Schildern und durch die große Natürlichkeit des Weges an sich gekennzeichnet – sprich: Es gibt sie eigentlich gar nicht. Man hat Glück wenn man den „Weg“ durch die Fußspuren schon vorausgegangener Menschen (oder viel häufiger: durch die Spuren von Schafen oder Kühen) erahnen kann und nur gelegentlich aufgehäufte Steinpyramiden am „Weg“rand dienen zur Wegführung. Ohne genaue Wanderkarte ist man aufgeschmissen.
Natürlich gibt es auch typische Touristenstrecken (von mir auch gern als Rentnerautobahn betitelt), bei denen der Weg Dank tausender immer gleich gehender Füße sehr klar erkennbar ist, aber da die meisten Leute nur ein oder zwei Tage auf der Insel bleiben, sind diese auch schnell abgearbeitet und sobald man etwas abgelegenere Gegenden oder weniger prominente Ecken ansehen will, dann ist Kartennavigation gefragt.

Trotz allem konnte ich einige Fotos machen (insgesamt waren es etwa 30 GB Raw-Datenmaterial) und will hier gerne einige davon präsentieren.

Im heutigen Beitrag beginne ich mit den Fotos von der Minginish-Halbinsel, hauptsächlich aus der Gegend rund um Glen Brittle. Glen Brittle ist ein Bergtal im Süden der Isle of Skye. Durch das Tal fließt der Fluss Brittle, der dann am Glenbrittle Bay ins Loch Brittle (ein Meerarm) fließt. Im Osten des Tals liegen das Cuillin-Bergmassiv.

Erwandert haben wir in der Gegend die bekannten Fairy Pools (mehrere kleine durch Wasserfälle verbundene Teiche), das Tal Coire na Creiche (im Schatten der Cuillins), Glenbrittle Bay (bekannt für seinen schwarz-weißen Sand) und die Halbinsel Rubh‘ an Dunain.

Auf der Minginish-Halbinsel lag dann noch der schöne Strand an der Talisker Bay, dessen große rundgeschliffene Felsen geradezu zu Langzeitbelichtungen einluden.